Häufigkeit und stationärer Behandlungsbeginn kindlicher Hüftgelenksluxationen in der BR Deutschland

Zusammenfassung

In einer bundesweiten Sammelstatistik werden die stationären Behandlungsfälle im Jahre 1983 wegen schwerer Hüftdysplasie und Hüftluxation im Kleinkindesalter (bis zum 6. Lebensjahr) erfaßt. An dieser Statistik haben sich 196 (63,1 %) der angeschriebenen Universitätskliniken, orthopädischen Hauptabteilungen und Belegabteilungen beteiligt. Die Gesamtzahl der erfaßten, stationär behandelten Kinder betrug 1171, davon hatten 888 Kinder eine Hüftgelenksluxation. Dabei wurde die stationäre Behandlung durch schnittlich im Alter von 9 Monaten, also viel zu spät, begonnen. Lediglich 4,1 % der Kinder waren neurologisch auffällig. Das erfaßte Krankengut wird detailliert aufgeschlüsselt. Die erhobenen Daten führen zu der Schlußfolgerung, daß die gesetzliche Vorsorgeuntersuchung im Hinblick auf das häufigste angeborene Skelettleiden unzureichend ist. Es wird eine fachorthopädische, klinische und sonographische Vorsorgeuntersuchung in der ersten Lebenswoche gefordert.

Abstract

A national report of hospitalized children with cdh (up to the 6th year of age) (treated in 1983) is presented. 196 (63.1 %) of all university hospitals and orthopaedic departments took part in this statistic. The number of all collected children was 1172, 888 of them had a hip dislocation. Hospital treatment of children with a dislocated hip started on the average in the age of 9 months, that means much to late. Only 4.1% of the children showed neurological symptoms. The patients are reported in detail. The presented data lead to the conclusion, that the actually performed legal examination of children is insufficient for early detection of cdh. A general orthopaedic clinical and ultrasound examination in the first week of life should be introduced.